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Curling – Schach auf dem Eis

Wintersport in Hamburg?

Denke ich an Wintersport, fallen mir Ski, Langlauf und Snowboarden ein. Langlauf mag in ganz tief verschneiten Wintern in Hamburg und Umgebung möglich sein, aber das ist eher selten.

Schon mal mit Steinen Schach auf dem Eis gespielt? Wer jetzt noch nicht weiß, wovon ich schreibe… ich meine Curling! Da sieht man Spieler, die Steine übers Eis schlittern lassen und mit einem Besen den Weg so ebnen, dass die Steine möglichst nah ins Ziel kommen. So erst einmal die laienhafte Erklärung.

Aber tatsächlich ist Curling eine Wintersportart. Curling ähnelt dem Eisstockschießen und weist Parallelen zu den Kugelsportarten Boule-Spiel und Boccia auf –  so die Definition bei Wikipedia.

Zwei Teams mit je vier Spielern treten gegeneinander an. Ziel ist es, bei mehreren Durchgängen jeweils möglichst viele eigene Steine näher an den Mittelpunkt eines Zielkreises am anderen Endes des Feldes zu spielen als die gegnerische Mannschaft bzw. zu verhindern, dass dies dem Gegner gelingt. Curling ist eine Präzisions- und Mannschaftssportart, die wegen seiner komplexen taktischen Möglichkeit auch als Schach auf dem Eis bezeichnet wird. Erfolgreiche Mannschaften zeichnen sich durch Strategie, Taktik, Spieltechnik, Kondition und auch mentale Konzentrationsfähigkeit aus.

So ein Eisfeld ist 42,07m (150 Fuß) lang und 4,28m (16,5 Fuß) breit und an jedem Ende befinden sich drei Kreisflächen. Dahinter liegen die Abspielplätze, von wo aus die Steine abgegeben werden.

Die Eisfläche muss möglichst eben sein. Dadurch sollen sich die Steine mit so wenig Reibung wie möglich fortbewegen. Die Fläche wird mit feinen Wassertropfen besprüht. Aufgrund der Reibung zwischen dem Stein und den Wassertropfen dreht sich der Stein nach innen oder außen, dh. er „curlt“. Im Verlaufe des Spiels verändert sich die Drehbewegung, da die Wassertropfen durch das Gleiten der Steine allmählich abgehobelt werden.

Mit dem (Curling-) Besen wird die Eisoberfläche vor dem Stein gewischt. Heftiges Wischen erwärmt das Eis und taut es kurzfristig an. Auf dem dadurch entstehenden Wasserfilm rutscht der Stein schneller und weiter.

Der Stein, mit dem gespielt wird, ist kreisförmig und aus Granit mit den Idealmaßen 19,96kg, 91,44 cm Umfang und 11,43 Mindesthöhe und besitzt einen Griff. Der Stein liegt nicht flach auf dem Eis, sondern gleitet auf einen geschliffenen Kreis, analog der Unterseite eines Tellers.

Wie schon beschrieben besteht ein Team aus vier Spieler/Innen. Der erste Spieler (Lead) spielt die ersten beiden Steine und soll die Steine möglichst gut platzieren. Der Lead versucht meist, ein Hindernis für den Gegner zu errichten. Der zweite Spieler (Second) spielt den dritten und vierten Stein. Seine Aufgabe ist es, die gegnerischen Steine wegzuspielen sowie die Steine seiner Mitspieler zu wischen. Der dritte Spieler (Vizeskip) spielt den fünften und sechsten Stein. Nach jedem End (Durchgang) müssen beide Vizeskips oder Thirds entscheiden, wie viele Punkte welches Team hat. Bei Unklarheiten können sie auch den Abstand der Steine mit einem Messgerät messen. Bei wichtigen Turnieren übernimmt diese Aufgabe ein Schiedsrichter. Der vierte Spieler (Skip) bestimmt die Taktik des Spiels und spielt die letzten beiden Steine seines Teams. Er kann aber auch diese Position mit seinen Mitspielern tauschen.

Ein Spiel wird über acht oder zehn Ends (Durchgänge) gespielt und dauert rund zwei Stunden. Pro Durchgang spielt jedes der vier Teammitglieder zwei Steine.

Welche Ausrüstung benötigt man? Eigentlich wenig: Steine und Besen werden von den Clubs/Hallen zur Verfügung gestellt. Anschaffen sollte man sich Curlingschuhe, Handschuhe und Curlinghose. Die Curlingschuhe sind speziell angefertigt: Eine Sohle ist immer glatt, damit sie über das Eis gleiten kann. Der andere Schuh hat eine Sohle mit einer dünnen Schicht aus aufgerautem Gummi, damit sich der Sportler abstoßen kann.

Curling wurde in Schottland erfunden und durch Auswanderer vor allem nach Kanada exportiert. 1880 fand das erste internationale Turnier in St. Moritz / Schweiz statt. Bei den Olympischen Winterspielen 1998 in Nagano war Curling als 7. Olympische Wintersportart erstmals dabei.

Seit 1998 wir Curling auch für Rollstuhlfahrer angeboten.

Weltweit ist Curling populär geworden und hat sich zum Breitensport entwickelt. Weil jedermann, egal welchen Alters oder Geschlechts, Curling spielen kann.

Interessiert? Die Clubs bieten Probetrainings an oder auch die Möglichkeit, mit einer Gruppe den Sport kennenzulernen.

 

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